Beteiligungsforum: Bahn stellt bergmännischen Tunnel zwischen Einhausen/Lorsch und Mannheim-Waldhof vor

„Wir werden den geplanten Tunnel zwischen Lorsch und Mannheim-Waldhof nach Norden verlängern und in bergmännischer Bauweise errichten“, kündigte Jörg Ritzert, Projektleiter für die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim, bei der 18. Sitzung des Beteiligungsforums am Montag in Gernsheim an.

Projektleiter Jörg Ritzert bei der Präsentation des bergmännischen Tunnels zwischen Einhausen/Lorsch und MannheimProjektleiter Jörg Ritzert präsentierte den Tunnelverlauf zwischen Einhausen/Lorsch und Mannheim-Waldhof (Foto: DB AG/Kristine Darga)


Die 2019 vorgestellte Vorzugsvariante für diesen Abschnitt wurde im vergangenen Jahr weiter geplant und optimiert. Die Neubaustrecke wird die Weschnitz nun unterirdisch queren. Dazu wird der Tunnel bereits am südlichen Ende des Jägersburger Waldes beginnen und durchgehend bis Mannheim-Blumenau gebaut. Der bergmännische Tunnelbau ermöglicht eine kostengünstigere und geradlinigere Streckenführung und ist damit die wirtschaftlichste Alternative. Ein Tunnel in offener Bauweise wäre wegen der hohen Wasserhaltungskosten teurer geworden als die nun beschlossene bergmännische Variante. Dieses Ergebnis wurde im Beteiligungsforum mehrheitlich begrüßt.

Karte zum Abschnitt Lorsch–Mannheim-WaldhofÜbersichtskarte zum Abschnitt Lorsch–Mannheim-Waldhof

Weitere Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchungen

Auch die noch ausstehenden Schallschutzuntersuchungen für die Abschnitte zwischen Weiterstadt und Mannheim-Waldhof waren Thema der Sitzung in Gernsheim. Die Gutachter der Bahn kommen zu dem Ergebnis, dass in vielen Kommunen aktive Schallschutzmaßnahmen wie Lärmschutzwände ausreichen, um die nächtlichen Grenzwerte einzuhalten. In Höhe der Siedlung Tann nördlich der Rheinstraße wird das geplante Trogbauwerk mit einem Deckel versehen, so dass auch hier die Grenzwerte eingehalten werden können. In den Kommunen und Ortsteilen, in denen der aktive Schallschutz nicht vollständig ausreicht, werden zusätzlich passive Schallschutzmaßnahmen wie Schallschutzfenster geprüft. Dies betrifft Gebäude in Weiterstadt, Bensheim-Langwaden sowie in den Mannheimer Stadtteilen Blumenau, Schönau, Gartenstadt und Waldhof. Durch die dort vorgesehenen aktiven Schallschutzmaßnahmen wird es aber auch in weiten Teilen dieser Abschnitte für die Anwohnerinnen und Anwohner insgesamt leiser als heute.

In anderen Abschnitten nimmt die Lärmbelastung zu, bleibt aber unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Dies betrifft die Siedlung Ostende in Weiterstadt, den südlichen Ortsrand von Griesheim, Alsbach-Hähnlein, Bensheim-Fehlheim und -Schwanheim sowie Gernsheim-Allmendfeld.

Die vorgestellten Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchung können den Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen nun als Grundlage dienen, um mögliche Forderungen zu formulieren, die über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen. Diese werden dann im Rahmen der parlamentarischen Befassung dem Deutschen Bundestag vorgelegt, der über eine Finanzierung entscheiden kann.

Die nächste Sitzung des Beteiligungsforums ist für Anfang des dritten Quartals dieses Jahres geplant.

Präsentation: 18. Sitzung des Beteiligungsforums (DB InfraGO AG)14,5 MiB Herunterladen

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